Versuche deine Emotionen zu kontrollieren und reagiere mit Rücksichtnahme, partnerschaftlichem Verhalten und Gelassenheit.
Stress am Steuer kann zu gefährlichen Situationen führen.

Das richtige Verhalten in bestimmten Situationen

Es ist nicht leicht, sich im Straßenverkehr immer richtig zu verhalten. Klar, die Verkehrsregeln musst du stets einhalten und auch ein umsichtiges, rücksichtsvolles Fahren sollte selbstverständlich sein. Doch es gibt Situationen am Steuer, die gerne mal unterschätzt werden. Dazu zählen beispielsweise Stress und Müdigkeit oder Staus. Auch wenn du bei anderen Personen mitfährst, gibt es ein paar Dinge, die du unbedingt beachten solltest. Welche das sind, haben wir dir im Folgenden zusammengestellt.

Verschlafen, spät dran und einen wichtigen Termin – keine optimalen Bedingungen, um hinters Steuer zu steigen. Ein hohes Stresslevel führt im Straßenverkehr ganz schnell zu kritischen Situationen und begünstigt Unfälle. Bei Stress wird eine Art „Programm“ in Gang gesetzt, mit dem dein Körper auf Gefahren, Belastungen und besondere Anforderungen reagiert. Das ist generisch festgelegt und seit Millionen von Jahren in uns fest einprogrammiert. Die Stressreaktion befähigt den Menschen, schlagartig zu Höchstleistungen, die unter normalen Umständen nicht möglich waren. Problematisch dabei ist, dass im modernen Alltag die körperliche Anspannung nicht mehr durch körperliche Bewegung abgebaut wird.

So kommt es je nach Belastung und subjektiver Verarbeitung zu ganz unterschiedlichen Reaktionen auf Stress. Erlebst du z. B. eine schwierige Situation als positiv, siehst du ihre Bewältigung als Herausforderung an. Erlebst du die hingegen negativ, wird die Angelegenheit „stressig“.

Stress entsteht auch häufig zwischen den einzelnen Autoinsassen. Durch lebhafte Diskussionen oder Streit während der Fahrt, kann es zu gefährlichen Situationen im Straßenverkehr kommen. 

Versuche daher, deine Emotionen zu kontrollieren (s. unten) und reagiere stattdessen lieber mit Rücksichtnahme, partnerschaftlichem Verhalten und Gelassenheit. Das schont nicht nur die Nerven der anderen, sondern auch deine.    

Übermüdung am Steuer ist eine der häufigsten Unfallursachen, Stichwort Sekundenschlaf. Wer müde ist, ist unkonzentrierter, sieht schlechter und reagiert langsamer – eine gefährliche Kombination. Daher gilt: Nehme Müdigkeit nicht auf die leichte Schulter. Sei ehrlich zu dir selbst und höre auf deinen Körper, wenn er nach einer Pause verlangt. Bitte entweder deinen Mitfahrer zu übernehmen oder mache eine Pause, bewege dich an der frischen Luft und ruhe dich kurz aus. Der Griff zu Kaffee, Energy Drinks und Co. liegt nahe, verschärft aber das Problem nur. Es putscht dich kurzfristig, bevor die Müdigkeit umso härter zurückkommt.

Bei längeren Fahrten alleine im Auto plane ausreichend Pausen ein und versuche deine Müdigkeit mit Powernaps von zehn bis zwanzig Minuten zu bezwingen. Wenn alles nichts hilft, lasse das Auto über Nacht stehen, übernachte dort und fahre morgens ausgeruht weiter. Denn nächtliche Fahrten auf verlassenen Autobahnen begünstigen den Sekundenschlaf zusätzlich.

Wie schnell es gehen kann, siehst du in untenstehendem Video (auf englisch).

Wer viel Auto fährt wird den ein oder anderen Stau nicht vermeiden können. Umso wichtiger ist, dass du weißt, wie du dich hier am besten verhältst. Wenn der Verkehr auf Außerortsstraßen und auf Autobahnen mit mindestens zwei Fahrstreifen für eine Richtung maximal mit Schrittgeschwindigkeit fährt oder steht, müssen du und die anderen eine freie Gasse bilden, damit Polizei und Hilfsfahrzeuge schnell nach vorne kommen. Diese sogenannte Rettungsgasse bildet ihr zwischen dem äußerst linken Fahrstreifen und dem unmittelbar rechts daneben liegenden. Warne Nachfolgende mit dem Warnblinklicht vor dem Stau. Auch im Stau musst du den nötigen Sicherheitsabstand einhalten. Stell deinen Motor bei totalem Stillstand ab, aber bleib aus Sicherheitsgründen im Auto. Um den Stau zu umgehen, kannst du die Autobahn verlassen und den blauen Bedarfsumleitungszeichen folgen.

Bei einem Stau im Tunnel, warne andere Verkehrsteilnehmer mit dem Warnblinklicht und halte etwa 5 Meter Abstand zum Vordermann, wenn du zum Stillstand kommst. Diese Reserve kannst du im Notfall zum Ausweichen nutzen. Schalte den Motor ab und bleib im Auto. Wende keinesfalls und achte auf Radio- und Lautsprecherdurchsagen.

Bei Fremden mitzufahren birgt immer ein gewisses Risiko: Du kennst weder den Fahrstil, noch kannst du eingreifen, falls sich der Fahrer nicht an die Absprachen hält. Daher solltest du hier stets sehr vorsichtig sein. Lese auf Mitfahrbörsen beispielsweise immer genau die Bewertungen durch. Wähle am besten immer den Fahrer, der die meisten positiven Bewertungen hat. Gebe anderen Bescheid, mit wem du wann wohin fährst. Ist ein Kennzeichen angegeben, merke es dir und teile es deiner Familie oder einem Freund mit. Bevor du dann zu einem Fremden ins Auto steigst, höre auf dein Bauchgefühl. Stimmt dieses nicht, steige nicht ins Auto. Werfe auch hier noch mal einen Blick auf das Kennzeichen und gebe es an deine Familie oder einen Freund weiter. Deute dem Fahrer ruhig an, dass jemand Bescheid weiß, dass du bei ihm im Auto sitzt und am Zielort schon erwartet wirst. Am besten fahre nicht alleine bei einem Fremden mit. 

Emotionen kontrollieren:

Wenn du als "guter Autofahrer" gelten willst, musst du deinen Ärger kontrollieren und Frustrationen tolerieren. Rücksichtnahme, partnerschaftliches Verhalten und Gelassenheit gehören ebenfalls dazu. Du musst also nicht nur dein Fahrzeug beherrschen, sondern auch deine Gefühle. Lass dich nicht von Gefühlen hinreißen, sondern lerne mit den Emotionen umzugehen.

1. Schritt: Selbsterkenntnis

Oftmals bist du dir deiner Einstellungen, Vorurteile, Motive oder Gefühle und deren Einfluss auf das Verkehrsverhalten gar nicht bewusst. Ändern lassen sie sich aber nur, wenn dir klar ist, welche Einstellungen du überhaupt hast. Eine gelassene Grundeinstellung im Straßenverkehr wäre optimal.

 

2. Schritt: Perspektivenwechsel

Der nächste Schritt ist die Fähigkeit, sich in andere Verkehrsteilnehmer hineinzuversetzen, deren Verhalten logisch zu hinterfragen und dieses versuchen zu verstehen. Oftmals ergeben sich ganz schnell einfache Erklärungen für bestimmte Verhaltensweisen.

3. Schritt: Nicht persönlich nehmen

Mit dem Wissen, dass Emotionen keine guten Beifahrer sind, ist es besser ein Fehlverhalten des anderen zu tolerieren und das Ganze nicht als einen persönlichen Angriff zu werten. Schaukeln sich nämlich Emotionen hoch, ist dein Fahrverhalten und das des anderen nicht mehr von der rationalen Sachlichkeit geprägt, die das Autofahren sicherer macht.

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