Der Ratgeber zum Behindertenführerschein
Das musst du bei einem Handicap beachten!
Du leidest unter körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen und bist dir nicht sicher, ob du deinen Führerschein überhaupt machen darfst? In diesem Ratgeber erhältst du Auskunft darüber, wie ein Führerschein bei einer vorliegenden Behinderung generell abläuft. Informationen zu spezifischen Behinderungen (z.B. Gehörlosigkeit, Lernbehinderung, etc.) findest du ebenfalls auf unserer Seite.
Solltest du unter einer Behinderung leiden, bedeutet das nicht zwangsläufig, dass du nicht als Fahrzeugführer am Straßenverkehr teilnehmen darfst. Auch Menschen mit einer Behinderung dürfen unter bestimmten Voraussetzungen eine Führerscheinausbildung absolvieren. Je nach Art der Behinderung müssen im Vorfeld neben den verschiedenen medizinischen Tests eventuell auch psychologische Untersuchungen, sowie eine Fahrprobe durchgeführt werden. Bei positiven Ergebnissen dieser Tests bekommst du eine Bescheinigung über die Verkehrssicherheit. Anhand dieser Bescheinigung wird entschieden, ob Veränderungen am Fahrzeug vorgenommen werden müssen, um das sichere Führen eines Fahrzeugs trotz Handicap möglich zu machen.
Die Führerscheinausbildung für Behinderte:
1. Die geeignete Fahrschule
Für eine erfolgreiche und behindertengerechte Ausbildung ist es wichtig, sich bei einer Fahrschule anzumelden, die auf diesem Gebiet spezialisiert ist. Diese Fahrschulen verfügen einerseits über die entsprechend aus- bzw. umgerüsteten Fahrzeuge und andererseits über Fahrlehrer, die sich mit der Betreuung von Menschen mit Behinderung auskennen. Fange direkt an, nach deiner Fahrschule zu suchen!
2. Das Antragsverfahren
Menschen mit Behinderung müssen bereits vor der Anmeldung bei einer Fahrschule einen Antrag auf Behindertenführerschein stellen. Dies ist entweder beim zuständigen Landratsamt oder bei der Stadtverwaltung möglich. Die zuständige Behörde legt anschließend fest, ob ein medizinisches Gutachten, technische Veränderungen am Fahrzeug und eine Fahrprobe notwendig sind. Das alles wird benötigt, um eine Bescheinigung über die Verkehrssicherheit zu erhalten, mit der man sich dann bei einer entsprechenden Fahrschule anmelden kann.
3. Bescheinigung über die Verkehrssicherheit
Sie gilt als Nachweis, dass der Fahrzeughalter trotz Behinderung als normaler Verkehrsteilnehmer mobil unterwegs sein kann und wird vom jeweils zuständigen Facharzt (Orthopäde / Neurologe) bzw. Psychologen erteilt. Je nach Art der Behinderung muss eventuell noch eine Fahrprobe beim zuständigen TÜV durchgeführt werden.
4. Medizinische Untersuchung für den Behindertenführerschein
Ein zuständiger Arzt untersucht hierbei vor allem die Seh- und die Bewegungsfähigkeit. Für ihn ist wichtig zu erkennen, ob der Mensch trotz der Einschränkung in der Lage ist ein Fahrzeug (auch mit eventuellen Umbauten) sicher zu führen. Je nachdem, wie diese Untersuchungen verlaufen, gibt der Arzt seine Zustimmung für die Bescheinigung über die Verkehrssicherheit.
5. Psychologische Untersuchung für den Behindertenführerschein (MPU)
Bei schwerwiegenden Einschränkungen ist zusätzlich zur ärztlichen noch eine sogenannte Medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU) notwendig. Hier wird vor allem die kognitive (geistige) Leistungsfähigkeit getestet. Neben der Fähigkeit, Dinge um sich herum wahrzunehmen, werden vor allem die Orientierungsfähigkeit, die Aufmerksamkeit, die Konzentrationsfähigkeit, die Belastbarkeit sowie die Reaktionsfähigkeit untersucht.
6. Technisches Gutachten
Je nach Art der Behinderung wird hier geklärt, welche Veränderungen am Fahrzeug oder technischen Hilfsmittel notwendig sind, um das Fahrzeug trotz Einschränkungen sicher führen zu können. Danach wird meistens noch eine Fahrprobe angeordnet.
7. Fahrprobe zur Fahrtüchtigkeit
Neben der medizinischen und psychologischen Untersuchung ist je nach Art der Behinderung auch eine Fahrprobe zur Fahrtüchtigkeit Pflicht. Hierbei soll festgestellt werden, ob es trotz Einschränkung überhaupt möglich ist, ein Fahrzeug zu führen und welche Veränderungen am Fahrzeug vorgenommen werden müssen. Diese kann z.B. beim TÜV absolviert werden.
Wähle dein Thema und informiere dich!
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Du leidest unter körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen und möchtest trotzdem Fahren lernen? Kein Problem, denn du kannst direkt in unserer Suche Fahrschulen in deiner Umgebung finden, die eine behindertengerchte Fahrausbildung anbieten.