Neue Prüfungsrichtlinie
Das erwartet dich in der praktischen Führerscheinprüfung
Seit Januar 2021 gilt die Optimierte Praktische Fahrerlaubnisprüfung (OPFEP). Sie gilt für alle Klassen, egal ob du Auto, Motorrad oder Lkw fahren lernen willst. Ziel der Optimierten Praktischen Führerscheinprüfung ist es, die Fahrausbildung in Deutschland zu digitalisieren und zu vereinheitlichen. Für dich wird die praktische Fahrprüfung transparenter, fairer und auch ein bisschen länger, aber nicht schwerer.
Die praktische Führerscheinprüfung dauert 55 Minuten.
Deine praktische Fahrprüfung dauert länger. Weil neue Fahraufgaben, z. B. Abbiegen oder Spurwechsel auf der Autobahn nun gezielt abgefragt werden und es zum Schluss ein Feedback-Gespräch gibt, dauert die praktische Fahrprüfung nun nicht mehr 45 Minuten, sondern 55 Minuten. Das sind 10 Minuten mehr als bisher.
Fahraufgaben und Fahrverhalten:
Darauf guckt der Prüfer
Zusätzlich zum normalen Fahren und Einparken, musst du acht Fahraufgaben aus fünf verschiedenen Fahrkompetenzbereichen absolvieren. Hierzu gehören zum Beispiel das Fahrverhalten im Kreisverkehr oder der Spurwechsel auf Autobahnen oder, ob du alle Sicherheitsvorgaben beim Abbiegen beachtest.
Das sind die 8 Fahraufgaben
- Ein- und Ausfädelungsstreifen, Fahrstreifenwechsel
- Kurven fahren
- Vorbeifahren, Überholen
- Kreuzung, Einmündung, Einfahren
- Kreisverkehr
- Schienenverkehr
- Haltestelle, Fußgängerüberweg
- Geradeausfahren
Das sind die 5 Fahrkompetenzbereiche
- Verkehrsbeobachtung
- Fahrzeugpositionierung
- Geschwindigkeitsanpassung
- Kommunikation
- Fahrzeugbedienung/ umweltbewusste Fahrweise
Der Prüfer beobachtet auch dein Verhalten und deine Fahrweise. Er versucht z. B. herauszufinden, ob du die Verkehrssituationen um dich herum systematisch einschätzen kannst. Deshalb kann es passieren, dass du eine bestimmte Strecke zweimal Mal fährst. Das bedeutet nicht, dass du beim ersten Mal etwas falsch gemacht hast. Der Prüfer will durch die Wiederholung nur überprüfen, ob du in der Lage bist, die Verkehrssituation an dieser Stelle wieder richtig einzuschätzen.
Objektive Kriterien:
So wirst du fair bewertet
Durchgefallen, weil der Prüfer dich nicht leiden konnte? Bei deiner Freundin war er viel besser drauf und hat beim gleichen Fehler ein Auge zugedrückt? Das kann nicht sein. Denn es gibt eine Grundlage für die Einschätzung des Prüfers.
Alle Fahraufgaben und die dazugehörigen Bewertungs- und Entscheidungskriterien stehen im Fahraufgabenkatalog und sind dort genau beschrieben. Es ist also klar, was gute und überdurchschnittliche Leistungen sind und welche Fehler, für dich das sofortige Aus bedeuten. Damit ist deine praktische Führerscheinprüfung transparent und die Bewertung durch den Prüfer objektiv.
Auch praktisch: Weil in der neuen Prüfungsrichtlinie alle Fahraufgaben klar aufgelistet sind, weiß dein Fahrlehrer ganz genau, was in der praktischen Führerscheinprüfung drankommen kann. Kniffelige Situationen in deinem Prüfgebiet oder klassische Fahraufgaben wie Spurwechsel auf der Autobahn oder das Durchfahren eines Kreisverkehrs könnt ihr vor der Fahrprüfung noch einmal explizit üben.
Elektronisches Prüfprotokoll:
Deshalb hat der Prüfer ein Tablet dabei
Der Prüfer tippt während der Fahrt alle absolvierten Fahraufgaben in das digitales Prüfprotokoll auf dem Tablet ein. In dem Programm wird vermerkt, welche Fahraufgaben du absolviert, welche Situationen du gemeistert und wo du ggf. Fehler gemacht hast. Auf Basis dieser Eintragungen werden deine Fahrkünste bewertet und entschieden, ob du bestanden hast oder nicht. Das macht allerdings immer noch der Prüfer und nicht das Programm.
Feedback-Gespräch inklusive
Nach deiner Prüfung bekommst du ein ausführliches Feedback-Gespräch. Egal, wie es gelaufen ist. Der Prüfer schätzt deine Fahrkompetenz ein erklärt dir, was du gut gemacht hast und wo du beim Fahren noch besser aufpassen musst. Eine schriftliche Zusammenfassung, das so genannte Rückmeldeprotokoll, zu deinen Stärken und Schwächen in der Prüfung gibt es zusätzlich – entweder per Mail oder per QR-Code auf dein Handy!
Gute Fahrt! Nicht nur in der Prüfung
Ein Prüfer, der deine Bewertung nicht mehr auf Zettel schreibt, sondern in ein Tablet tippt. Ein Feedback-Gespräch, standardisierte Fahraufgaben und transparente Bewertungskriterien. Auch wenn das für dich als Fahrschüler nur kleine Änderungen sind, so helfen Sie doch insgesamt die Fahrausbildung moderner und besser zu machen. Damit du nach deinem Führerschein sicher auf der Straße unterwegs bist.